Abfallbericht 2023 im Werkausschuss vorgestellt: Gesamtabfallmenge im Landkreis leicht gestiegen
Mit 479,37 kg pro Einwohner und Jahr liegt das Pro-Kopf-Aufkommen an Gesamtabfällen im Landkreis Pfaffenhofen um 1,63 kg oder 0,34 % unter dem bayernweiten Durchschnitt (481 kg). „Mit dieser Entwicklung können wir natürlich grundsätzlich sehr zufrieden sein", so Elke Müller, Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs Pfaffenhofen (AWP) bei der Vorstellung der Zahlen bei der letzten Werkausschusssitzung. Der leichte Anstieg beruhe wohl hauptsächlich auf dem Anstieg der Einwohnerzahlen im Landkreis.
Eine zentrale Säule im abfallwirtschaftlichen Handeln der entsorgungspflichtigen Körperschaften ist die Abfallverwertung. Der Anteil, der im Jahr 2023 im Landkreis Pfaffenhofen einer Verwertung zugeführt wurde, betrug 48.425 t. Die Verwertungsquote lag damit bei 76,46 %. Bayernweit betrug 2022 die Verwertungsquote 66,3 %.
Elke Müller: „In allen 19 Kommunen des Landkreises sind Wertstoffhöfe eingerichtet, die sich als zentrale Sammeleinrichtungen für Wertstoffe im Bringsystem bestens bewährt haben. Neben einem ausreichend dichten Containernetz haben diese Einrichtungen zu einer hohen Akzeptanz an der Trennung und Erfassung von Wertstoffen in unserem Landkreis beigetragen. Die hohe Verwertungsquote ist der beste Beweis dafür.“
Relativ hoch ist seit Jahren die Sperrmüllmenge im Landkreis. Im Jahr 2023 wurden von den Bürgerinnen und Bürgern 3.441 t in den Wertstoffhöfen angeliefert. „Leider ist im Sperrmüll oft viel Kleinteiliges zu finden, das eigentlich über die Restmülltonne entsorgt werden müsste“, so Elke Müller. Bei den Gartenabfällen ist 2023 ebenfalls eine größere Steigerung von 17.934 t (2022) auf 19.967 t (2023) zu beobachten. Eine Begründung gebe es nach Auskunft der Werkleiterin hierzu nicht, Schwankungen habe man hier in den letzten Jahren des Öfteren beobachtet.
Der im Jahr 2022 eingeführte Öli-Behälter an allen Wertstoffhöfen im Landkreis werde laut Elke Müller zwar besser als 2022, aber immer noch etwas zurückhaltend von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen. Jede Bürgerin und jeder Bürger erhält hier auf Wunsch einen leeren Eimer an den Wertstoffhöfen und kann diesen gefüllt mit Altfett und Speiseöl wieder abgeben. In 2023 wurden insgesamt ca. 12 t (2022: ca. 5 t) gesammelt.
Sehr zufrieden zeigte sich die Werkleiterin mit dem Angebot und der Nutzung der Online-Services des Abfallwirtschaftsbetriebs. „Mittlerweile können die Bürgerinnen und Bürger bei uns fast alles online erledigen. Die Services werden auch sehr gut angenommen“, so Elke Müller. Auch die auf dem Abfallgebührenbescheid 2022 hinterlegten QR-Codes hätten hier zu einer weiteren Vereinfachung geführt.
Die Gelbe Tonne wurde zur Jahresmitte im Landkreis Pfaffenhofen eingeführt. Laut Mitteilung der Werkleiterin habe die Verteilung der neuen Tonnen im Mai/Juni sehr gut funktioniert. „Am Anfang gab es ein paar Schwierigkeiten und Probleme. Bei 45.000 Tonnen war das aber fast unvermeidbar“, so Elke Müller. Mittlerweile gebe es nur noch vereinzelt Beschwerden. Diese müssten betroffene Bürgerinnen und Bürger direkt bei der Firma Veolia bzw. Heinz vornehmen. Die Resonanz der Bürgerinnen und Bürger sei im Übrigen überwiegend positiv: „Die Tonne reicht grundsätzlich aus und auf den Wertstoffhöfen ist es seit Einführung der Gelben Tonne wesentlich ruhiger und entspannter.“
Ein großes Lob erntete der Abfallwirtschaftsbetrieb von den Mitgliedern des Werkausschusses für die Organisation der Abfallentsorgung bei der Hochwasserkatastrophe Anfang Juni im Landkreis. „Die Abfallmengen waren enorm. Wir mussten alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Entsorgung der Abfälle zu organisieren. Dank u.a. einer tollen Zusammenarbeit mit den Ingolstädter Kommunalbetrieben, der MVA Ingolstadt und der FüGK am Landratsamt konnten die Hochwasserabfälle weitgehend reibungslos und schnell entsorgt werden“, so Elke Müller.