Aktueller Lagebericht zum Hochwasser im Landkreis
In Hohenwart sind weite Teile überflutet, der Marktbereich konnte mit massivem Mitteleinsatz gehalten werden. Festgestellt wurde ein wellenartiger Anstieg des Wassers in kürzester Zeit um 20 bis 30 cm.
Dieser wellenartige Anstieg wird zeitversetzt auch die nachfolgenden Orte entlang der Paar erreichen. In den Reichertshofener Ortsteilen Gotteshofen und Wolnhofen werden die Bewohner derzeit mit Booten herausgeleitet. Die Zufahrtstraßen sind in diesem Bereich bereits überflutet. Den Ortskern von Reichertshofen wird das Wasser in den nächsten Stunden erreichen. Das in diesem Bereich befindliche Umspannwerk wird bestmöglich versucht zu schützen, um die Infrastruktur bezüglich Strom zu erhalten.
Im Bereich Baar-Ebenhausen wird ebenfalls ein massiver Kräfteeinsatz fortgeführt. Es wird damit gerechnet, dass um die Mittagszeit das Wasser Baar-Ebenhausen erreicht.
Im Bereich Markt Manching wird laut den Berechnungen des Wasserwirtschaftsamtes gegen 19 Uhr mit dem Erreichen des Scheitelpunktes gerechnet.
Im südlichen Teil des Landkreises, insbesondere in Gerolsbach und Scheyern sowie Pfaffenhofen zeichnet sich ein leichter Rückgang des Pegelstandes der Ilm ab. Es wird jedoch weiterhin mit massivem Kräfteeinsatz an der Abarbeitung der Lage gearbeitet. Das Erreichen des Scheitelpunktes der Ilm im Bereich Geisenfeld wird für 14 Uhr erwartet.
In Wolnzach entspannt sich die Lage langsam.
In enger Abstimmung mit Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt wird die Sperrung der Autobahn A9 vorbereitet, da das HQextrem den Berechnungen zufolge die Autobahn streift.
Es werden für den Nachmittag Sperrungen vorbereitet. Umleitungsstrecken können nicht ausgewiesen werden, da auch im möglichen Umleitungsbereich Sperrungen stattfinden müssen.
Wir bitten die Bevölkerung weiterhin um umsichtiges Handeln. Lautsprecherdurchsagen und Anweisungen der Einsatzkräfte sind unbedingt zu beachten.
Tragischerweise ist bei einem Rettungseinsatz in Pfaffenhofen ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr des Pfaffenhofener Ortsteils Ehrenberg ums Leben gekommen.
„Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie, den Angehörigen, Freunden und Kollegen. Ich spreche allen Helfern und Einsatzkräfte meinen größten Dank aus. Sie arbeiten unermüdlich daran, Menschen in Not zu helfen und die Situation zu bewältigen. Ihr uneigennütziger und wertvoller Einsatz für die Mitmenschen und die Gemeinschaft verdient höchsten Respekt und Anerkennung“, so Landrat Albert Gürtner.
Bürgerinnen und Bürger, die die Einsatzkräfte weiterhin bei der Befüllung von Sandsäcken unterstützen möchte, werden gebeten sich bei der jeweiligen Wohnsitzgemeinde zu melden.
Über die aktuellen Pegelstände der Flüsse, Meldestufen und weitere voraussichtliche Entwicklungen informiert auch der Hochwassernachrichtendienst Bayern unter: www.hnd.bayern.de.