Anregungen und Tipps für ein plastikfreies Leben: Plastikfrei Putzen mit Essig
Viele Anregungen und alltagstaugliche Tipps gibt hierzu eine Artikelreihe, die die Fachstelle Energie und Klimaschutz des Landratsamtes zusammen mit Patricia Kufer regelmäßig herausgibt.
Patricia Kufer lebt mit ihrer Familie seit fast sechs Jahren plastikfrei. Heute geht es um das Thema Plastikfrei Putzen mit Essig. „Als wir anfingen, unseren Haushalt auf plastikfreie Alternativen umzustellen, war das Thema Putzen nicht so einfach. In einem normalen Haushalt finden sich ca. 40 Flaschen und Dosen mit verschiedenen (Spezial-) Reinigern, Waschmitteln usw. - alle in Plastikverpackungen. Viele davon sind wahre Chemiecocktails und meist zu hoch dosiert“, so Patricia Kufer.
Natron, Soda, Kernseife, Zitronensäure und Essig sind altbekannte Hausmittel ersetzen schnell teure, industriell hergestellte Reinigungsmittel. In den folgenden Artikeln wird Patricia Kufer die Hausmittel vorstellen und Tipps zur Anwendung geben.
Essig kennen alle aus der Küche – wenn auch nicht unbedingt zum Reinigen. Im Gegensatz zu den meisten industriell gefertigten Haushalts- und Pflegeprodukten wird Essig rein biologisch gewonnen. Für die meisten Anwendungen reicht gewöhnlicher Haushaltsessig. Dieser hat einen Essigsäuregehalt von fünf Prozent. Die mit 25 Prozent deutlich höhere Säurekonzentration der Essigessenz ist dagegen für die meisten Anwendungen nicht notwendig bzw. nicht empfehlenswert. Patricia Kufer kauft daher für ihren Haushaltsessig gerne Essigessenz in der Glasflasche und verdünnt diesen mit Wasser im Verhältnis 1:4.
Essig und Zitronensäure sind die beste und günstigste Waffe gegen Kalkflecken. Wasserkocher, Kaffeemaschinen, andere Küchengeräte sowie Dampfbügeleisen lassen sich mit Essig leicht entkalken. Dazu Essig mit Wasser im Verhältnis 1:10 mischen, in die betroffenen Gefäße füllen und einwirken lassen. Beim Wasserkocher beschleunigt einmaliges Aufkochen den Vorgang. Hinweis: Vorher in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts nachlesen, ob der Hersteller möglicherweise von der Verwendung von Essig abrät, weil das verwendete Material nicht dafür geeignet ist.
Für einen effektiven Universalreiniger reicht Essig, etwas Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl. Essig greift jedoch Oberflächen aus Natursteinen, wie z.B. Marmor an – daher am besten vor der Reinigung an einer kleinen Stelle den Universalreiniger testen. Im Inneren von Abflüssen setzen sich Fett, Seifenreste, Haare und anderer Schmutz ab und behindern das Abfließen. Mit Hilfe von Essig sowie Soda lassen sich auch Abflüsse mühelos reinigen.
Um Schimmel im Brotkasten, Obstbehältern und anderen Behältnissen in der Küche vorzubeugen, kann man diese einmal pro Woche mit Essigwasser auswischen. Auch Holzschneidebretter können mit unverdünntem Essig abgewischt werden, das verhindert die Ansammlung von Keimen in den feinen Poren der Holzoberfläche.
Beim Wäsche waschen ersetzt Essig viele Spezialreiniger bzw. Zusätze. Mit Essig kann man außerdem Gerüche aus Wäsche und Waschmaschine verbannen. Keine Sorge – in der Wäsche bleibt kein Essiggeruch zurück. Die Wäsche wird zudem weicher, denn Essig löst Kalkablagerungen von den Fasern. Einfach einen kräftigen Schuss Essig in das Weichspülerfach der Waschmaschine geben. Man braucht keinen Weichspüler mehr und nebenbei wird auch die Waschmaschine entkalkt. Wäsche, die nicht über 60 °C gewaschen werden soll, lässt sich gut mit Essig entkeimen.
Rezept für einen Zitrus-Essigreiniger:
1 Bio-Orange und 1 Bio-Zitrone achteln und in ein Schraubglas geben. Mit 750 ml Haushaltsessig oder 150 ml Essigessenz und 600 ml Wasser auffüllen. 3 bis 4 Wochen stehen lassen. Den Reiniger abseihen und in eine Sprühflasche füllen.
Den Reiniger kann man auch mit sämtlichen Zitrusschalen herstellen, die sonst als Abfall im Biomüll enlanden. Die Schalen sollten immer mit Essig bedeckt sein.