Aufruf zur Rücksicht auf Wiesenbrüter

27. Mai 2020: Der Brachvogel ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und auch der Kiebitz ist stark bedroht und wird immer seltener.
Beispiel eines Hinweisschilds, welche zu Beginn der Brutsaison in den wichtigen Gebieten aufgestellt werden.

In unserem Landkreis gibt es noch Brutvorkommen beider Arten, womit Pfaffenhofen eine Mitverantwortung für deren Erhalt trägt. Die Tiere sind sehr scheu und legen ihre Nester am Boden auf Wiesen und Äckern an. Dort brüten sie zwischen März und Mai innerhalb von ca. vier Wochen meist vier Eier aus. Da sich die Nester am Boden befinden, sind die Tiere starken Störungen und Gefährdungen durch Fressfeinde und die Bewirtschaftung ausgesetzt. Auch können die geschlüpften Jungvögel ungefähr 4 Wochen lang noch nicht fliegen und sind auf die Aufsicht durch die Elterntiere angewiesen. Bei sehr häufigen Störungen durch den Freizeitbetrieb verbrauchen die erwachsenen Tiere sehr viel Energie, da sie jedes Mal auffliegen müssen, um ihre Nester und Jungen zu verteidigen. Werden die Störungen zu stark, geben die Tiere ihre Gelege oder Nachkommen sogar ganz auf.

Deswegen arbeitet die Gebietsbetreuerin Jana Jokisch und ihr Wiesenbrüter-Team jede Brutsaison daran, diese Störungen zu minimieren und die seltenen Vögel zu schützen. Dazu werden zu Beginn der Brutsaison in den wichtigen Gebieten Schilder aufgestellt, die Hundebesitzer und Freizeitsuchende an die sensiblen Tiere erinnern.

In den beschilderten Wiesenbrüter-Gebieten wird gebeten, die Wege nicht zu verlassen, auf keinen Fall Wiesen oder Äcker zu betreten oder zu befahren und unbedingt die Hunde an einer kurzen Leine zu führen (1-2 m). Denn Wiesenbrüter nehmen Hunde als Fressfeind wahr und fühlen sich schon bei einer Annäherung auf 200-300 m stark gestört. Gerade die Jungtiere können am Anfang noch nicht schnell laufen oder fliehen.

Alle Anwohner und Spaziergänger im Landkreis werden darum gebeten, sich an die Regelung zu halten, um so unsere Wiesenbrüter wie Brachvogel und Kiebitz zu unterstützen.

Bei Fragen steht Ihnen Frau Jokisch unter jana.jokisch@landratsamt-paf.de gerne zur Verfügung.