Badeverbot für Biendlweiher nun aufgehoben - Bitte um eigenverantwortliches Verhalten
„Die Werte für die Fäkalparameter sind wieder im Normbereich. Das Gewässer war zwar bei der Untersuchung noch sehr trüb und zudem wurden reichlich Blaualgen nachgewiesen. Dies allein rechtfertigt aus rein rechtlicher Sicht aber nicht, das Badeverbot weiterhin aufrecht zu erhalten“, so das Gesundheitsamt Pfaffenhofen. Vielmehr werde man mittels einer ausreichenden Anzahl entsprechender Warnhinweise die badende Bevölkerung hinsichtlich des eigenverantwortlichen Nutzungsverhaltens beim Auftreten von Blaualgen sensibilisieren.
Was muss man über Blaualgen wissen?
Blaualgen an Gewässern
Eine hohe Lichtintensität und warme Temperaturen bieten im Sommer optimale Wachstumsbedingungen für Cyanobakterien, die aufgrund ihrer teilweise blaugrünen Färbung auch als Blaualgen bezeichnet werden.
Cyanobakterien sammeln sich häufig in Ufernähe und Buchten, wo sie zu einer dichten, schlieren- oder rahmartigen Schicht - die Konsistenz gleicht einer „Erbsensuppe“ - zusammengeschoben werden. Meist kann man mit bloßem Auge erkennen - und aufgrund des leicht muffigen Geruches des Wassers auch riechen - wenn Cyanobakterien in größeren Mengen im Badesee vorkommen. Zudem ist die Sichttiefe dann durch eine stark grünliche Eintrübung des Badegewässers eingeschränkt.
Sind Blaualgen gefährlich?
Cyanobakterien enthalten eine Vielzahl von Wirkstoffen. Einige sind wertvoll für die Pharmazie und andere – die ”Cyanotoxine” – sind giftig und deren gefährdende Auswirkung auf die Gesundheit von Mensch und Tier kann sehr unterschiedlich sein. Eine große Rolle spielen dabei Art und Konzentration des aufgenommenen Giftes.
Neurotoxine aus Cyanobakterien kommen eher selten und kaum in gefährlich hohen Konzentrationen vor. Lebertoxine – sogenannte Microcystine – sind dagegen sehr häufig, wenn es zu Massenentwicklungen von Cyanobakterien kommt. Die Microcystinkonzentrationen sind jedoch nur äußerst selten so hoch, dass sie für den Menschen lebensgefährlich werden können.
Ein Gesundheitsrisiko kann sich vor allem dann ergeben, wenn Wasser mit sehr hohen Blaualgenkonzentrationen geschluckt wird oder über Aerosole in die Atemwege gelangt, was z. B. bei Wassersportarten mit intensivem Wasserkontakt (z. B. Tauchen, Wasserski o.ä.) der Fall sein kann. Dies gilt vor allem für Kinder, wenn diese in flachen Bereichen, in denen sich bereits eine dicke grüne Masse angesammelt hat, intensiv toben, sich gegenseitig untertauchen oder Handstand im Wasser machen und dabei viel Wasser schlucken. Ein Kleinkind müsste jedoch ca. einen halben Liter der ”Erbsensuppe” schlucken, damit von einer lebensbedrohlichen Gefahr ausgegangen werden muss. Auch für Hunde und andere Haustiere können Cyanobakterien gefährlich sein, wenn sie sich nach dem Baden das Fell sauber lecken.
Eine Aufnahme von Cyanotoxinen über die Haut ist unwahrscheinlich. Allerdings können manche Wirkstoffe der Cyanobakterien die Haut reizen, Entzündungen oder allergische Reaktionen auslösen (z. B. das Auftreten von Quaddeln auf der Haut u. ä.). Weitere Symptome in Folge einer erhöhten Aufnahme von Cyanotoxinen können sein: Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Fieber, Reizungen und/ oder Entzündungen der Augen, Ohren und Atemwege bis hin zur Lungenentzündung, Schleimhautreizungen allgemein, aber auch Veränderungen der Leber.
Darauf ist zu achten!
Verzichten Sie auf das Baden, wenn Sie bis zu den Knien im Wasser stehen und Ihre Füße nicht mehr sehen können.
Unterlassen Sie den Aufenthalt in Badebereichen mit sichtbar grünen oder blaugrünen Teppichen.
Da Kinder durch ihr Badeverhalten besonders gefährdet sind, sollten diese nicht im Uferbereich oder Wasser mit Verdacht auf Cyanobakterien spielen.
Falls Sie dennoch baden wollen, duschen Sie sich danach gründlich ab und wechseln Sie Ihre Badebekleidung!
Für weitere Fragen steht das Gesundheitsamt Pfaffenhofen unter Tel. +49 8441 27-1400 zur Verfügung.