Bayerns Biotopverbund – Gemeinsam gegen Artensterben - Neuer Flyer herausgegeben

19. Juli 2024: Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat einen neuen Flyer zum Thema Biotopverbund in Bayern veröffentlicht. Dieser liegt im Landratsamt Pfaffenhofen sowie in den Rathäusern der Gemeinden des Landkreises zur Mitnahme aus.

Online ist der Flyer unter https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_nat_00460.htm zu finden.

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen nimmt die Neuauflage des Flyers zum Anlass, auf die große Bedeutung des Biotopverbunds hinzuweisen.

„Eine naturnahe Landschaft und ein gesundes Ökosystem sind für uns alle von besonderer Schönheit und ein Traum für jeden Erholungssuchenden. Doch noch viel wichtiger sind die Leistungen, die die Natur ganz im Stillen für uns vollbringt: Von Wasserrückhalt über CO2-Speicherung zu Luft- und Wasserfiltration bis hin zur Bestäubung sind wir unabdingbar auf sie angewiesen“, so Tobias Hennige, Biodiversitätsberater am Landratsamt Pfaffenhofen. Der Zustand in unserer Heimat verschlechtere sich von Jahr zu Jahr aber zunehmend. Die wachsende Bodenversiegelung, die Verarmung der Landschaftsstruktur sowie die Zerschneidung von Habitaten würden zu Lebensraumverlusten und Artensterben führen.

Um diesem Trend entgegen zu treten, engagierten sich im Jahr 2019 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger des Freistaats und riefen Bayerns erfolgreichstes Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ins Leben. Eines der wichtigsten Resultate des Begehrens war die im Bayerischen Naturschutzgesetz festgelegte Verpflichtung zur Schaffung des Bayerischen Biotopverbunds. Die Landesregierung hat sich vorgenommen, bis zum Jahre 2030 15 % des Offenlandes, also der nicht bebauten oder bewaldeten Flächen Bayerns, in den Biotopverbund zu integrieren. Dabei besteht keine Gefahr des Verlusts landwirtschaftlicher Flächen. Diese sollen nicht aus der Nutzungen genommen, sondern nachhaltiger bewirtschaftet werden. Tobias Hennige: „Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigt der aktuelle Statusbericht: Dank der unermüdlichen Bestrebungen sind bereits 10,4 % des Offenlandes Teil des Biotopverbundes und das Zwischenziel für 2023 von 10 % wurde bereits 2022 mit 0,4 % überschritten. Um in den kommenden fünfeinhalb Jahren die restlichen 4,6 % zu erreichen, ist jedoch eine ganze Menge weiter Arbeit notwendig.“

Die große Bedeutung des Biotopverbundes liegt insbesondere darin, dass geschützte Gebiete, extensiv bewirtschaftete Äcker und Wiesen, beweidete Flächen, Gewässer- wie Straßenrandstreifen und vieles mehr, wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen und diese miteinander vernetzt sind. Nur durch ein enges, gut ausgebautes Geflecht an Kernzonen und Trittsteinen können Arten zu- und abwandern, neue Habite erschließen und ihren Genpool auffrischen. Durch den Ausbau des Biotopverbunds werden solche wertvollen Bereiche sowie Ausbreitungskorridore geschaffen und gepflegt. „Um dieser Herkulesaufgabe Herr zu werden, müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Denn jeder Einzelne, ob Gemeinde, Verband, Landwirt oder Privater, kann seinen Teil zu einer vielfältigeren Natur und einer blühenden Zukunft beitragen“, so der Biodiversitätsberater.

Wer sich für den Biotopverbund und den Schutz der Natur engagieren möchten, kann sich gerne an die Untere Naturschutzbehörde (Tel. +49 8441 27-3182, E-Mail tobias.hennige@landratsamt-paf.de) wenden. Hier erhalten Interessierte Beratung zu möglichen Maßnahmen und finanziellen Fördermöglichkeiten.