Bündnis für Familie trifft sich zur dritten Vollversammlung
Wie Landrat Martin Wolf in seiner Begrüßung erläuterte, gehören dem Bündnis mittlerweile 59 Partner an. Dazu zählen alle 19 Gemeinden des Landkreises, 26 Organisationen, zehn Unternehmen, drei privat engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie der Landkreis Pfaffenhofen. Neu dazu gekommen sind das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen, Pro Familie Ingolstadt und ganz aktuell die Alzheimer Gesellschaft Pfaffenhofen. „Das Bündnis wächst stetig“, konstatierte Landrat Martin Wolf und dankte allen Bündnisaktiven für deren Engagement. Auch Willi Käser, Gesamtleiter von Regens Wagner Hohenwart, begrüßte die Gäste und informierte in einem Kurzfilm über die Einrichtung.
Im Laufe des letzten Jahres haben sich die drei Bündnis-Arbeitsgruppen mehrmals getroffen und an verschiedenen Projekten gearbeitet. Die Arbeitsgruppe „Kinderbetreuung, Ganztagsbetreuung, Bildung“ befasste sich u.a. mit den Nutzungsmöglichkeiten gemeindlicher Einrichtungen, wie z.B. Schulhöfe, Schulküchen, Bibliotheken und Turnhallen. Was wird bereits öffentlich zugängig gemacht? Wo steckt noch Potential? Außerdem wird derzeit geklärt, in welcher Gemeinde bereits eine Betreuung für Kinder vor Unterrichtsbeginn vorhanden ist. Zu diesen Themen wurden Umfragen unter den Gemeinden gestartet. Derzeit werden die Ergebnisse ausgewertet.
Die zweite Arbeitsgruppe bearbeitete wieder intensiv das Thema „Beruf und Familie“. Hier wurde eine Broschüre zusammengestellt, die eine Übersicht der Betreuungsangebote in allen Schulferien 2015 im Landkreis Pfaffenhofen enthält. Zudem wurde eine Broschüre zum Thema „Wirtschaftsfaktor Familienfreundlichkeit“ erarbeitet. Die dritte Arbeitsgruppe hat sich zu einer wichtigen Austauschplattform zum Thema Pflege, Inklusion und Behinderung entwickelt und leistet somit einen großen Beitrag zur Vernetzung aller damit betrauten Organisationen. Aber auch hier ist ein ganz konkretes Projekt in der Umsetzung: So läuft derzeit eine Umfrage bei allen Alten- und Pflegeheimen zur Barrierefreiheit und zum Vorhandensein von Stellplätzen für Elektro-Rollstühle.
Waltraud Wagner vom Hauswirtschaftlichen Fachservice Pfaffenhofen ging in ihrem anschließenden Vortrag auf die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Inanspruchnahme von Sozialeinsätzen, Verhinderungspflege, Seniorenbetreuung und Notfallbetreuung ein. „Viele Menschen sind heutzutage in der Situation, sich neben dem Beruf und den normalen Alltagsbelastungen einer Familie auch noch um Angehörige zu kümmern, die der Pflege bedürfen. Der Anspruch auf Verhinderungspflege ist bei vielen Betroffenen oftmals noch nicht hinreichend bekannt. Dabei ist die Entlastung pflegender Angehöriger dringend notwendig, um diesen Personenkreis vor Überlastung zu schützen“, so Waltraud Wagner. Verhinderungspflege heißt, dass eine Pflegeperson kurzfristig in der Pflegearbeit verhindert ist und dann schnell und für wenige Stunden Ersatz notwendig ist. Dies leistet z.B. der Hauswirtschaftliche Fachservice.
Über eine ganz andere Möglichkeit der Ferienbetreuung berichtete Christiane Galli vom Heilpädagogischen Zentrum Pfaffenhofen.
„Unter dem Dach des Bündnisses für Familie im Landkreis Pfaffenhofen bieten die Heilpädagogische Tagesstätte und die Offenen Hilfen, beides Einrichtungen des Heilpädagogischen Zentrums Pfaffenhofen, bereits zum zweiten Mal inklusive Ferienangebote für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren in den Sommerferien 2015 an“, so Christiane Galli. Kinder mit und ohne Einschränkungen könnten hier miteinander spielen, kochen, kreativ sein sowie bei gemeinsamen Tagesausflügen eine spannende Ferienwoche erleben. Die Kinder werden dabei von pädagogischen Mitarbeitern betreut. Nähere Auskünfte zum Projekt erteilen Christiane Galli (christiane.galli@hpz-paf.de) oder Mirjam Friedl (mirjam.friedl@hpz-paf.de).
Das Thema „Inklusion als Aufgabe für die gesamte Gesellschaft“ griff die dritte Arbeitsgruppe unter Leitung von Werner Weyers, Regens Wagner Hohenwart auf. „In einer inklusiven Gesellschaft müssen alle wichtigen Informationen für alle Menschen zugänglich und verständlich sein. Dazu kann die Leichte Sprache beitragen“, so Weyers. In seinem Vortrag – in Leichter Sprache – stellte der Referent die Leichte Sprache auch anhand einiger Beispiele genauer vor.
Martin Wolf: „Mit der Arbeit im Bündnis wollen wir erreichen, die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen im Landkreis Pfaffenhofen in kleinen Schritten laufend zu verbessern und die Zusammenarbeit der Generationen und Kulturen zu stärken.“ Zusammen mit der Säule „Bildung“, hier wird der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm im Juni seine Bewerbung um das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ einreichen, und der Säule „Senioren“, in der bereits einige Punkte des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts umgesetzt wurden, stehe der familienaktive Landkreis auf einem soliden Fundament.
Wer sich für die Arbeit des Bündnisses interessiert oder aktiv mitarbeiten möchte, kann sich gerne an Luitgard Starzer, Landratsamt Pfaffenhofen, Tel. 08441 27 197 wenden.