Coronavirus - Information der Bevölkerung und eingeleitete Maßnahmen des Landkreises

28. Februar 2020: Auf Grund zahlreicher Anfragen aus der Bevölkerung hat sich der Landkreis Pfaffenhofen dazu entschlossen, über einzelne Aspekte des Coronavirus zu informieren und will die Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig über getroffene Maßnahmen in Kenntnis setzen.

Allgemeine Informationen

Bürger können sich über die jeweils aktuelle Situation auf den Internetseiten öffentlicher Stellen, die qualitätsgesicherte Informationen anbieten, informieren.

Das Gesundheitsamt möchte diesbezüglich vor allem auf folgende Internetseiten hinweisen:

Robert-Koch-Institut (RKI): www.rki.de/covid-19; dort werden die für Deutschland gültigen Informationen laufend aktualisiert.
Allgemeine Informationen für Bürger, darunter Hygienetipps und Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), stellt auch die BZgA unter www.infektionsschutz.de zur Verfügung.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellt unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/2019_ncov.htm Informationen zur Verfügung.
Auch auf der Homepage des Landkreises Pfaffenhofen sind Informationen eingestellt.
 

Fragen und Antworten zum Coronavirus 

Übertragungsweg und klinische Symptomatik

Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.

Wie andere respiratorische Erreger kann eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei den bisher berichteten Fällen waren vier von fünf Krankheitsverläufen mild. Bei einem Teil der Patienten kann das Virus zu einem schwereren Verlauf mit Atemproblemen und zu Lungenentzündung führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. 

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen Husten- und Nies-Etikette (Husten in Ellenbeuge oder Einwegtaschentuch), gute Händehygiene sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten. Man sollte sich möglichst wenig ins Gesicht fassen, um etwaige Krankheitserreger nicht über die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund aufzunehmen. Generell sollte man bei Erkrankungen nach Möglichkeit zu Hause bleiben. 

Auswirkungen für Deutschland und Vorbereitungen auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene

Die Auswirkungen für Deutschland lassen sich nicht konkret vorhersagen. Sie könnten mit einer schweren Grippewelle vergleichbar sein. Die Vorbereitungen auf eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland werden auf allen Ebenen intensiviert. 

Was sollten Personen tun, die fürchten, sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert zu haben, oder die aus Regionen zurückkehren, in denen es zu Übertragungen kommt?

Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das SARS-CoV-2-Virus im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unabhängig von Symptomen an das Gesundheitsamt wenden.

Personen, die sich in einem vom RKI (siehe jeweils aktuelle Internetseiten des RKI) ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben, sollten – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Beim Auftreten von akuten respiratorischen Symptomen sollten sie die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten und, nach telefonischer Voranmeldung mit Hinweis auf die Reise, einen Arzt aufsuchen.

Reisende aus Regionen, in denen COVID-19-Fälle vorkommen, die aber keine Risikogebiete sind, gilt: Wenn Sie innerhalb von 14 Tagen nach Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollten Sie - nach telefonischer Anmeldung und mit Hinweis auf die Reise – einen Arzt aufsuchen. Zudem sollten sie unnötige Kontakte vermeiden, nach Möglichkeit zu Hause bleiben, die Husten- und Niesetikette sowie eine gute Händehygiene beachten.
Was nach der Rückreise aus Italien zu beachten ist:

Wenn Sie nicht in einem der Risikogebiete waren und keinen Kontakt zu einem am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten (COVID 19), sind keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen nötig. Eine Liste der aktuellen Risikogebiete kann beim RKI abgerufen werden. Falls Sie Erkältungs- oder Grippesymptome entwickeln, gehen Sie bitte wie üblich vor. Das heißt: Melden Sie sich bitte frühzeitig krank und schicken Sie Ihr krankes Kind nicht in eine Gemeinschaftseinrichtung (z.B. Kindergarten, Schule).
Waren Sie in einem der Risikogebiete und bekommen Sie innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr von dort Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen, Durchfall, so vermeiden Sie alle nicht notwendigen Kontakte, bleiben Sie zu Hause. Setzen Sie sich bitte umgehend telefonisch mit Ihrer Hausarztpraxis in Verbindung oder rufen Sie den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an. Der Hausarzt oder der kassenärztliche Bereitschaftsdienst bespricht mit Ihnen das weitere Vorgehen.

Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet waren, vermeiden Sie – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte und bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause.

Hatten Sie während Ihrer Italienreise innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem bestätigt an COVID-19 Erkrankten, so kontaktieren Sie bitte umgehend das zuständige Gesundheitsamt. Dies muss in jedem Fall erfolgen – unabhängig vom Auftreten von Symptomen.
 

Wohin kann ich mich zusätzlich bei allgemeinen Fragen zum neuartigen Coronavirus wenden?

Zum einen können Sie sich bei Fragen an das LGL unter Tel. 09131 6808-5101 wenden.
Zu den allgemeinen Geschäftszeiten können sich die Bürger des Landkreises Pfaffenhofen unter der Tel. 08441 27-1400 an das Gesundheitsamt Pfaffenhofen wenden.
Zudem bietet das Gesundheitsamt Pfaffenhofen für die Landkreisbevölkerung, insbesondere für Reiserückkehrer aus Risikogebieten, unter Tel. 08441 27-1400 am Samstag, 29.02.2020 von 12 bis 15 Uhr eine Telefonhotline an.
 

Maßnahmen der Ilmtalklinik GmbH

Die Ilmtalklinik Pfaffenhofen ist auf die aktuelle Situation gut vorbereitet. Ein eigener Warte- und Untersuchungsbereich wurde im Eingangsbereich der Notaufnahme für Verdachtsfälle mit Symptomen eingerichtet. Um der Gefahr einer Verbreitung in der Klinik vorzubeugen, werden Patienten mit grippaler Symptomatik beim Betreten des Hauses über den „Windfang“ des Notfalleingangs geleitet und aufgefordert, sich über das dort befindliche Telefon zu melden und dort zu warten. Um zu verhindern, dass die Patienten direkt in z.B. den Wartebereich der Patientenaufnahme gelangen, ist der weitere Zugang zur Notaufnahme gesperrt und nur noch über den Haupteingang der Klinik möglich. Patienten und Besucher sind angehalten, die geänderte Wegeführung, welche auch nachts gilt, einzuhalten. Eine klinikinterne Koordinierungsgruppe wurde eingerichtet, um täglich die Situation neu zu bewerten. Der Pandemieplan der Klinik ist aktualisiert und könnte bei Bedarf ausgelöst werden. Ingo Goldammer, Geschäftsführer der Ilmtalkliniken, sieht die Klinik gut gerüstet: „Die notwendigen Maßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt eingeleitet. Wir sind vorbereitet und beobachten die Lage permanent“, so der Geschäftsführer. 

Überarbeitung Pandemieplan

Der bayerische Pandemieplan wird derzeit überarbeitet. Grundsätzlich gilt aber auch in der aktuellen Lage der Nationale Pandemieplan (NPP) des Bundes. Der Plan dient als Grundlage zur Vorbereitung und als Rahmenplan für die Pandemiepläne der Länder. Grundsätzlich sind in einem Pandemiefall die Aufgaben und Abläufe auf verschiedene Teilbereiche verteilt. Die im Pandemiefall anstehenden Aufgaben sollen innerhalb bereits bestehender Systeme und vorhandener Strukturen gelöst werden.

Sobald der bayerische Pandemieplan als übergeordnetes Instrument überarbeitet wurde, erfolgt eine unverzügliche Anpassung des Pandemieplans des Landkreises Pfaffenhofen. Dieser regelt jedoch bereits in der jetzigen Form die Abläufe für den Fall einer Pandemie. 

Einrichtung Lenkungsgruppe

Zur künftigen Steuerung und zur Abstimmung von Maßnahmen wurde vom Landkreis Pfaffenhofen eine Lenkungsgruppe eingerichtet. Diese setzt sich zusammen aus Ansprechpartnern des Landratsamtes Pfaffenhofen (Gesundheitsamt, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Pressestelle und Beteiligungsmanagement), des ärztlichen Kreisverbandes (Vorsitzender Dr. Stefan Skoruppa) und der Ilmtalklinik GmbH. Dieser trifft sich nach Bedarf.

 

Landrat Martin Wolf sieht den Landkreis Pfaffenhofen für den Fall einer Pandemie sehr gut gerüstet. „Die Information der Bevölkerung und eine strategische Zusammenarbeit beteiligter Akteure sind mir besonders wichtig. Das gilt auch für die überregionale Zusammenarbeit. Panikmache halte ich für völlig übertrieben. Wir haben bislang keine Fälle im Landkreisgebiet, wollen aber dafür vorbereitet sein“.