Die Heidelerche – ein Artenhilfsprojekt

22. März 2023: In diesen Tagen kehrt sie wieder zurück aus dem Süden, wo sie den Winter verbracht hat – die stark gefährdete Heidelerche.
Heidelerche (1)

Ihr Vorkommen in der Holledau wurde erst 1997 zufällig durch Expertinnen und Experten des Landesbunds für Vogelschutz entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Region kein einziges Vorkommen bekannt.

Tatsächlich aber haben sich gerade die landschaftsprägenden Hopfengärten von Raitbach bis Geisenfeld als äußerst wertvoller Ersatzlebensraum für die Heidelerche herausgestellt. Mit ihrer Stangenstruktur vermitteln sie den Vögeln im zeitigen Frühjahr offenbar den Eindruck sehr lichter Heidewälder. „Die Hopfenstangen sind auch deshalb so wertvoll, weil sie den Vögeln als Sitz- und Singwarten dienen und den für sie so wichtigen ungestörten Blick über das Revier ermöglichen“, so Bianca Zagler von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Darüber hinaus sehr günstig für die Nahrungssuche sei der zu dieser Zeit im Hopfengarten noch ziemlich offene, lockere Sandboden. Die Nester werden jedoch bevorzugt in lückige Magerrasen und Ackerbrachen angelegt.

Als man diese Zusammenhänge erkannt hatte und gleichzeitig festgestellt wurde, dass sich der Heidelerchenbestand nicht stabilisieren konnte, entschloss man sich zur gezielten Hilfe. Es wurde im Jahr 2010 das BayernNetzNatur-Projekt „Heidelerche im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen“ gestartet, das von der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis Pfaffenhofen finanziert wird.

Landwirtinnen und Landwirte, Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sowie Kommunen stellten und stellen immer noch zahlreiche Flächen zur Verfügung, auf denen dann über Jahre eine für die Heidelerche günstige Pflege möglich ist. Die Maßnahmen werden von den Landwirtinnen und Landwirten selbst oder vom Maschinenring ausgeführt. Finanziert wird die Durchführung über die verschiedenen landwirtschaftlichen Förderprogramme des Naturschutzes.

„Die aktuellen Untersuchungsergebnisse zeigen einen leichten Aufwärtstrend: Die Anzahl der Brutpaare konnte nach einem anfänglichen Zusammenbruch wieder stabilisiert und leicht verbessert werden“, erläutert Bianca Zagler.

Auch wenn vielleicht noch andere Faktoren eine Rolle spielen, ist das BayernNetzNatur-Projekt, bei dem Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft an einem Strang ziehen, der Ausschlag gebende Grund für diesen Erfolg. Die gemeinsame Hilfsaktion hat die Heidelerchenbestände soweit gesichert, dass dieser bayernweit stark gefährdete Vogel heute wieder in der Holledau „dahoam“ ist.

Doch die Heidelerche braucht weiterhin Unterstützung zum Schutz ihrer Brut- und Nahrungshabitate. Für die Pflege und extensive Bewirtschaftung der Heidelerchen-Lebensräume stehen die erforderlichen Fördermittel ebenfalls noch zur Verfügung und auch Grundstücke werden nach wie vor angepachtet oder angekauft.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.holledauer-heidelerche.de.

Wer das Projekt gerne unterstützen möchte, kann sich jederzeit an Bianca Zagler unter Tel. +49 8441 27-3184 oder per E-Mail (bianca.zagler@landratsamt-paf.de) wenden.