Drei kreative Lösungsansätze – 2. Hackathon für kleine und mittelständische Unternehmen

01. Oktober 2020: „Freidenken, einfach mal machen und Spaß haben“ – so lauteten die Grundsätze beim zweiten Hackathon für kleine und mittelständische Unternehmen.

Rund 45 Teilnehmer folgten der Einladung des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) in die GMW Studios nach Baar-Ebenhausen. 

„Die Schlagworte digitaler Wandel und Industrie 4.0 sind in aller Munde. Für den einen geht‘s dabei nur um Technologie, für andere um neue Geschäftsmodelle und die Zukunft ihres Unternehmens“, eröffnete Bürgermeister Ludwig Wayand die Veranstaltung. Auch Landrat Albert Gürtner ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Digitalisierung ein. „Unternehmen haben zahlreiche Optionen, um sich digital aufzustellen. Idealerweise wird mit der Veränderung in kleinen Bereichen begonnen“, so Landrat Gürtner. Das erfordere vor allem Kreativität und Mut. Schrittweise Verbesserungen und strategische Allianzen helfen, die wirtschaftliche Ertragskraft zu sichern und den Weg in die digitale Zukunft zu ebnen.

Alexander Hanatschek vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk regte zum freien Denken an: „Vergesst für heute sämtliche Regularien und Gesetze. Bringt euch selbst und eure Kompetenzen in das Team ein. Von diesen Synergien profitieren alle.“ Im Anschluss an die Identifikation der Problemstellungen, setzten sich die Teams zur Abstimmung und Verfeinerung zusammen. Es wurde getüftelt, programmiert und gebastelt. 24 Stunden später waren drei innovative Lösungsansätze fertig.

 

Die Gewächshaussteuerung GOLD CONTROL

Anna Schwertfirm bietet mit ihrer GOLD CONTROL eine Steuerung für ein Gewächshaus an. Das Problem: die dazugehörige Anwendung ist webbasiert, unübersichtlich und nicht benutzerfreundlich. Eine geeignete App fehlt bisher. Hier knüpft das Team um Dennis Denk, Hannes Portune und Christoph Hummler an. Sie programmieren eine Schnittstelle zwischen dem Speicher und der neuen App und legen die einzelnen Komponenten fest. Auch der Konfigurator erhält eine kleine Schönheitskorrektur. Ab sofort können nun alle Bestandteile, wie Lampen oder Ventilatoren, einzeln angesteuert werden.

 

Der PUMP SAVER

Medizinische Instrumente gehören zum Arbeitsalltag von Matthias Schmid. Diese werden an verschiedene Krankenhäuser verliehen und dort am Patienten eingebaut. Beim Rücklauf der Geräte gibt es dabei oft böse Überraschungen – es fehlen Teile der hochkomplexen Maschinen. Die Lösung liefert Programmierer Quirin Sailer. Jedes Bauteil erhält einen RFID-Chip. Beim Rücktransport können die Komponenten mittels Tablet kinderleicht gescannt und auf ihre Vollständigkeit geprüft werden. Der Pump Saver ermöglicht somit einen schnellen Workflow, das Anzeigen einer Historie sowie die Einbindung in ein Warenwirtschaftssystem.

 

Customer Engagement and Region Tracing

Die Ausbildungsmesse des Landkreises diente als Ideenlieferant für das Team rund um Jakob Löw, Chris Plass, Alexander Horn und Andreas Oberhauser. Corona verändert Veranstaltungen und Messen. Strenge Regularien, vorgegebene Laufwege und eingeschränkte Besucherzahlen gehören zu den zahlreichen Auflagen. Doch wieso nutzt man nicht modernste Technik, um Teilnehmer und deren Verhalten zurückzuverfolgen? Die Live-Demonstration der Lösung veranschaulicht, wie das aussehen kann: Sensoren empfangen die WIFI-Signale und helfen beim Identifizieren von Besuchermustern. Darüber hinaus kann das System erweitert werden und Daten zu Frequenz, Aufenthaltsdauer und Besucherströmen liefern. 

Erstmals fand heuer eine Prämierung der präsentierten Ideen statt. Tobias Marschner, Ausbildungsleiter der Bayernwerk Netz GmbH in Pfaffenhofen, überreichte Schecks in Höhe von 500 Euro an das Projekt „Besuchertracking“, in Höhe von 250 Euro an das Projekt „Gewächshaus“ und in Höhe von 100 Euro an das Projekt „Pump Saver“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem digitalen Gründerzentrum der Region brigk, dem fortiss-Forschungsinstitut des Freistaates Bayern, dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk, der Bayernwerk Netz GmbH, der Handwerkskammer für München und Oberbayern und der BIM World Munich realisiert.