Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer: Verwaltungsdelegation aus Usbekistan zu Gast im Landratsamt Pfaffenhofen
Begleitet wurde die Delegation von Raymund Helfrich und Martin Resch, führenden Mitarbeitern der Bayerischen Verwaltungsschule in München.
Landrat Albert Gürtner und sein Stellvertreter Karl Huber empfingen Direktor Adkham Bekmurodov und dessen führende Mitarbeiter herzlich im Rentamtssaal des Landratsamts. Der Landkreischef hob die Bedeutung des internationalen Austauschs hervor: "Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer fördern das gegenseitige Verständnis. Die Diskussion mit internationalen Partnern ist für uns besonders wertvoll – er inspiriert, eröffnet neue Perspektiven und zeigt, dass wir alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen,“ betonte Gürtner. In diesem Rahmen berichtete er über die Schwerpunkte der Tätigkeit an der Spitze des Landratsamts sowie seinen täglichen Arbeitsablauf. Aktuelle Themen wurden ausführlich diskutiert.
Eine ausführliche Präsentation von Karl Huber bot den Gästen Einblicke in die vielfältigen Aufgaben des Landratsamts und der Kommunen. Dabei thematisierte er aktuelle Herausforderungen wie Gesundheitswesen, Migration und Klimawandel sowie die daraus resultierenden Folgen. Besonders interessierten sich die Gäste für die Behördenstruktur, Verantwortlichkeiten und Verwaltungsabläufe. Da es in Usbekistan keine ausgeprägte Kommunalverwaltung wie in Bayern gibt, standen die rechtliche Situation und die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Pfaffenhofen und den Städten, Märkten und Gemeinden im Mittelpunkt des Gedankenaustauschs. Viele Fragen drehten sich um die Aufgabenteilung im Rahmen der kommunalen Ebene.
Besondere Aufmerksamkeit fanden die Ausführungen von Johannes Hofner, Vorstand des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS). Hofner stellte Initiativen und Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung vor, die dazu beitragen, die örtlichen Unternehmen in ihrer Substanz zu stärken, Arbeitsplätze zu erhalten und bei der Gewinnung von Fachkräften zu unterstützen. Anhand von praktischen Beispielen schilderte er die Vorgehensweise bei Umsetzung der Handlungsstrategien. Die usbekischen Verwaltungsexperten, deren Akademie direkt dem Staatspräsidenten unterstellt ist, zeigten sich beeindruckt, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklung kleiner und mittelständischer Unternehmen in Usbekistan.
Die Zusammenarbeit mit der usbekischen Delegation ist Teil eines internationalen Bildungsprogramms der Hanns-Seidel-Stiftung zur Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung in dem zentralasiatischen Staat. Zentralasien besteht aus den fünf Ländern Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, die bei der Auflösung der Sowjetunion 1991 unabhängig wurden. Der Kontakt mit dem Landrat und dessen Stellvertreter ermöglichte praxisnahe Einblicke in die kommunale Verwaltungsarbeit und stärke die bilaterale Zusammenarbeit, verlautete es am Ende der Veranstaltung.
„Die Diskussion mit unseren usbekischen Gästen war ein Gewinn für beide Seiten – ein gelungener und keineswegs alltäglicher Brückenschlag über Ländergrenzen hinweg“, resümierte Karl Huber. „Gerade durch Begegnungen wie diese wächst das Verständnis füreinander, und wir sehen, wie Verwaltungsprozesse in unterschiedlichen Zusammenhängen gestaltet werden können. Der Blick über den Tellerrand hinaus fördert auch die Weiterentwicklung unserer eigenen Ansätze in der Kommunalverwaltung, weil wir voneinander lernen können".