Großes und vielfältiges Engagement für den Naturschutz - Neue Beraterinnen und Berater wurden ernannt
Der Landrat dankte den Ehrenamtlichen sehr herzlich für ihr Engagement und ihre Unterstützung. „Sie leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag für unsere Natur, unsere Artenvielfalt und vor allem für die Arterhaltung“, so Albert Gürtner.
Hornissen sowie alle Wildbienen- und Hummelarten sind, wie auch die Biber, besonders bzw. streng geschützte Arten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. „Für die Beseitigung der Nester oder für die Entfernung von Dämmen ist daher eine Ausnahmegenehmigung erforderlich“, so Gudrun Bosch, stellvertretende Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen.
Da insbesondere Hornissen, aber auch viele Wespenarten, sehr friedliche und nützliche Insektenfresser sind, sei eine Entfernung der Nester in vielen Fällen nicht notwendig. Gudrun Bosch: „Im Gegenteil: Bei Beachtung weniger Verhaltensregeln können die faszinierenden Tiere eine Bereicherung im eigenen Garten sein und sogar aus nächster Nähe beobachtet werden.“ Aufgrund der enormen Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger wurde das bereits bestehende Beraternetzwerk weiter ausgebaut.
Mit den neun neu hinzugekommenen Beraterinnen und Beratern Katrin Möderl, Florian Göttler, Markus Binn, Bernd Breinbauer, Dieter Hees, Rene Liegmann, Bärbel Pfeifer, Michael Patzelt und Bernd Wagner steigt das Beraternetzwerk auf insgesamt 21 Personen an. Damit sind fast alle Gemeinden mindestens doppelt besetzt, so dass sich die vielen Bürgeranfragen auf mehrere Schultern verteilen.
„Die Beratung über bestehende Alternativen bei Konflikten mit den Bibern sowie die Information der Betroffenen über die rechtlichen Voraussetzungen sind unter anderem die Aufgaben der Biberberater“, so Carina Frank, Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde. Auch die Mithilfe bei der Abwicklung von Ausgleichszahlungen sei eine Aufgabe der Biberberater. Carina Frank: „Mit den Bibern ist eine Schlüsselart für Landschaften in und an Gewässern zurückgekehrt, sie schaffen eine größere Strukturvielfalt, wovon eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten profitieren. In von Bibern gestalteten Lebensräumen kommen mehr Amphibien, Vögel, Libellen und Fischarten vor.“ Den Interessen sowohl der Grundeigentümer als auch des Artenschutzes gerecht zu werden, ist nun die Aufgabe von Markus Spiess, der das bestehende Team auf sechs Personen erweitert.
„Die Naturschutzwächter gestalten als Bindeglied in der Natur das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der Verwaltung. Dies geschieht durch konkrete Aufklärung, Beratung und Information vor Ort“, so Carina Frank. Die Naturschutzwächter hätten zudem die Aufgabe, Beeinträchtigungen und Zerstörungen von Natur und Landschaft zu verhindern und beteiligen sich ebenfalls aktiv an Artenschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen. Die zwei neuen Naturschutzwächter, Rudi Engelhard und Volker Riehm, würden eine wertvolle Hilfe für die Naturschutzbehörde bei der Erfüllung ihrer Aufgaben darstellen.
Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. „Seit Ende 2017 steht der Igel auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Bayerns. Gründe für den starken Rückgang sind vor allem die strukturelle Verarmung der Landschaft, der Einsatz von Chemie in der Agrarlandschaft und in Gärten sowie der extreme Rückgang von Insekten“, so Gudrun Bosch. Gabriele Finkenzeller unterstützt als erste Artenkennerin für Igel und zugleich als Pflegestelle für verletzte und kranke Tiere die Untere Naturschutzbehörde.
Durch die verschiedenen Beraternetzwerke und deren persönlichen Beratungen der Bürgerinnen und Bürger soll die Akzeptanz für den Natur- und Artenschutz gesteigert und ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier erreicht werden.