Interkulturelle Vielfalt als Erfolgsfaktor beim 4. KUS-Fachkräfteforum
Ausländische Fachkräfte kamen bereits zu Zeiten der Römer in der ehemaligen Keltenstadt Manching und dem Römerkastell von Oberstimm zum Einsatz.
„Für den Fachkräftemangel spielen viele Faktoren eine Rolle, insbesondere der demografische Wandel und der damit verbundene Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung“, betonte KUS-Vorstand Johannes Hofner in seinen einleitenden Worten. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, sei die Zuwanderung internationaler Arbeitskräfte entscheidend. In Kooperation mit dem Partner, der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) mit der Geschäftsstelle Ingolstadt, freue man sich über das rege Interesse. Es sei unabdingbar, Zuwanderung und interkulturelle Vielfalt als Erfolgsfaktoren im Unternehmen zu etablieren.
„Nur zusammen kommen wir auf 100 Prozent“, zitierte IHK-Geschäftsstellenleiterin Catherine Schrenk die aktuelle Kampagne für Weltoffenheit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). 27 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland hätten einen Migrationshintergrund und ihr Beitrag für die Wirtschaft sei von essenzieller Bedeutung. Mit einem um 27 Prozent verkürzten Logo beteiligen sich sowohl KUS als auch IHK an der Aktion.
Wie eine gelungene Zusammenarbeit aussehen kann, beleuchtete Fahim Sobat, Berater und Coach, in seinem Impulsvortrag. „Interkulturelle Vielfalt generiert Mehrwert. Je diverser, desto erfolgreicher“, erklärte er zu Beginn. Unternehmen und Organisationen müssten sich mit der Frage beschäftigen, was sie für Menschen mit internationalen Wurzeln attraktiv mache. Anhand eines fiktiven Teams zeigte er einige Fettnäpfchen auf. Er gab den Teilnehmern eine Checkliste mit 14 Fragen, denen sich die Unternehmen stellen sollten, mit auf den Weg.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung präsentierte Sebastian John, Referent für Fachkräfte und Zukunft der Arbeit bei der IHK. „Mit der Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eröffnen sich neue Perspektiven für die weltweite Rekrutierung beruflich qualifizierter Experten“, so John. Er thematisierte den bisherigen Prozess der Fachkräfteeinwanderung, das Anerkennungsverfahren sowie das beschleunigte Fachkräfteverfahren.
In die Praxis entführte Michaela Schenk, Geschäftsführerin der MAWA GmbH mit Sitz in Pfaffenhofen. Mit ihrem Unternehmen beliefert sie mehr als 86 Länder mit Kleiderbügeln. „Man muss kulturelle Unterschiede kennen und berücksichtigen, wenn man erfolgreich sein will“, weiß Schenk. Offen berichtete sie aus dem eigenen Betriebsalltag. Zu Beginn seien ihre Mitarbeiter ängstlich gewesen. Durch eine offene Kommunikations- und Diskussionskultur sowie die eigene große Begeisterung sei es gelungen, die Mitarbeiter zu überzeugen. Mit einer vereinfachten Form des Bewerbungsverfahrens, Paten, internem Sprachunterricht und einem Willkommensbuch soll der Einstieg für internationale Mitarbeiter erleichtert werden. Dennoch sei ihr die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter wichtig. Auch Fälle, die sie vor einige Herausforderungen gestellt haben, seien vorgekommen. „Sie werden Überraschungen und Momente erleben, an welche sie nicht gedacht haben. Aber Sie sollten den Schritt wagen, sie werden ihn nicht bereuen“, machte sie Mut.
Auf einem Marktplatz standen abschließend zahlreiche Ansprechpartner und Organisationen, die bei der internationalen Rekrutierung unterstützen können, zum Austausch bereit. Die Veranstaltung war das dritte Highlight der gemeinsamen Veranstaltungsreihe mit den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und der Stadt Ingolstadt anlässlich des Monats der Fachkräfte der Region 10. Am Dienstag, 7. Mai, widmet sich der letzte Termin in Neuburg ebenfalls der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland.
Die vielseitigen KUS-Angebote im Bereich der Fachkräfte und Bildung sind unter www.kus-pfaffenhofen.de/fachkraefte zu finden.