Jugendhilfeausschuss befasst sich mit Zuschlag in der Kindertagespflege und Qualitätsbegleitung in Kitas

21. November 2024: Pflegepersonen in der Kindertagespflege erhalten im Landkreis Pfaffenhofen ab dem 1. Januar 2025 einen höheren Qualifizierungszuschlag von 15 %, wenn sie 300 Unterrichtseinheiten abgeleistet haben.

Darauf haben sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses des Landkreises unter Leitung von Karl Huber, Stellvertreter des Landrats, in ihrer letzten Sitzung verständigt.

Den sog. differenzierten Qualifizierungszuschlag erhält jede Kindertagespflegeperson zusätzlich zu den laufenden Geldleistungen und dem Sachkostenanteil. Der Zuschlag beträgt derzeit 10 % der Förderleistung nach erfolgreicher Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson und bei Teilnahme an den jährlichen Fortbildungsmaßnahmen. Tagespflegepersonen, die eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft nachweisen können, erhalten 20 %.

„Mit der Erhöhung des Qualifizierungszuschlags soll ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, die Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen so bald als möglich zu erfüllen. Zudem soll die Bereitschaft der Kindertagespflegepersonen, sich fortzubilden, anerkannt und auch honoriert werden“, so Elke Dürr, Leiterin der Abteilung Familie, Jugend, Bildung am Landratsamt.

Im Landkreis Pfaffenhofen werden derzeit 208 Kinder durch 61 Tagespflegepersonen betreut. Elke Dürr: „Die Kindertagespflege ist eine wichtige und notwendige Ergänzung zur Kinderbetreuung im Landkreis. Sie hat sich in den letzten Jahren zu einem verlässlichen, qualifizierten und unverzichtbaren Angebot der Kindertagesbetreuung entwickelt.

Einen Überblick über die Pädagogische Qualitätsbegleitung (PQB) in Kindertagesstätten gab Ingrid Schmid, zuständig für PQB am Landratsamt. Seit Herbst 2015 begleitet und berät im Rahmen dieses Projekts eine sozialpädagogische Fachkraft Kindertagesstätten im Landkreis. Seit 2023 können auch Tagespflegepersonen teilnehmen. „Kitas werden dabei in ihrer pädagogischen Prozessqualität begleitet und dabei unterstützt, diese weiterzuentwickeln“, so Ingrid Schmid. Einen Schwerpunkt nehme dabei die Interaktionsqualität ein, denn gelingende Interaktionen seien entschieden für die optimale Gestaltung von Lern- und Entwicklungsprozessen der Kinder.

Ingrid Schmid: „Leitziel des Angebots ist, dass PQB, Kita-Leitung und Fachkräfte gemeinsam auf die Interaktionsqualität der pädagogischen Arbeit in der Einrichtung schauen, diese reflektieren und darauf aufbauend Veränderungs- und Entwicklungsprozesse anstoßen.“

In den letzten 3,5 Jahren – seither ist Ingrid Schmid für die PQB am Landratsamt zuständig - haben 32 Einrichtungen im Landkreis an einem PQB-Prozess teilgenommen. Auch vier Tagesmütter konnten das individuelle Coaching nutzen.

Die Teilnahme erfolgt dabei auf freiwilliger Basis, sie ist kostenfrei und zeitlich auf 12 bis 18 Monate befristet.

Von den teilnehmenden Einrichtungen wird der PQB-Prozess als durchwegs sehr positiv bewertet. Ingrid Schmid: „Strukturelle Herausforderungen wie Personalmangel, wechselnde Teammitglieder und ein gesellschaftlicher Wandel belasten viele Einrichtungen. Gerade in diesen Zeiten brauchen Kinder und ihre Familien, aber auch pädagogische Kräfte und Teams, gute stabile Beziehungen sowie emotionale Unterstützung. PQB kann dabei hilfreich sein.“