Landkreis plant einen Pflegestützpunkt
Mit dem Ende der sog. Delegationsverordnung, wonach die Zuständigkeit für einen Teil von Hilfeempfängern beim örtlichen Landratsamt lag, laufen seit Jahresanfang alle Pflegefälle in einer Hand beim Bezirk. „Diese Entwicklung braucht einen Ausgleich. Die Menschen brauchen im Landkreis eine zentrale Stelle, die über Pflege und Zuständigkeiten Bescheid weiß. Der Landkreis Pfaffenhofen will daher einen Pflegestützpunkt installieren“, so Landrat Martin Wolf.
Der Bedarf an Beratung ist groß, wie der Landrat in seinen persönlichen Gesprächen immer wieder feststellt. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Personen zudem in den kommenden Jahren wesentlich erhöhen. Die gesetzlichen Grundlagen sind im Sozialgesetzbuch (11. Buch) festgelegt. „Demnach obliegt die wohnortnahe Einrichtung einer Beratungsstelle zunächst grundsätzlich den Pflege- und Krankenkassen“, wie Siegried Emmer, Leiter des Sachgebiets Soziales am Landratsamt Pfaffenhofen erläutert. „Diese können beim Pflegestützpunkt ja mitmachen“, sieht Wolf die Lösung.
Der Freistaat Bayern will im Jahresverlauf 2019 die gesetzliche Grundlage schaffen, dass die kreisfreien Städte und Landkreise ein Initiativrecht bekommen, die Errichtung einer solchen Beratungsstelle auf den Weg zu bringen. „Dieses Thema haben wir seit einem Jahr auf dem Schirm, seit Bezirkstagspräsident Josef Mederer das Ziel ausgegeben hat, für jeden bayerischen Landkreis einen solchen Stützpunkt zu errichten“, so Siegfried Emmer weiter. Pfaffenhofen hat den Plan eingebracht, dass jeden Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr Informationen über Pflege abgefragt werden können.
In einem Pflegestützpunkt sollen idealerweise die Belange der Kranken- und Pflegekassen, der behördlichen Stellen, der Träger der freien Wohlfahrtspflege sowie von Patienten- und Angehörigenvereinigungen zusammenlaufen und die um Rat suchenden umfassend informiert werden. Die Details, wie viele Ansprechpartner in dieser künftigen Beratungsstelle zusammenarbeiten und wie diese finanziert wird, stehen noch aus. Schließlich soll es auch eine staatliche Förderung geben.
Wichtig ist Landrat Martin Wolf dabei auch, dass neben den bekannten Trägern der freien Wohlfahrtspflege auch private Pflegedienste oder beispielsweise das Zentrum für Berufs- und Familienförderung im ehemaligen Pfaffenhofener Rot-Kreuz-Haus Initiativen ergreifen und Menschen ausbilden, die im Alltags- und Pflegebereich dringend benötigt werden. „Solange es diesen Stützpunkt noch nicht gibt, stehen wir natürlich auch mit Rat und Auskunft bereit“, so der Landrat. Es ist jederzeit eine individuelle Terminvereinbarung im Landratsamt möglich.
Termine können beim Sachgebiet Soziales mit Petra Helfer, Tel. 08441 27380 oder auch mit dem Sachgebietsleiter Siegfried Emmer, Tel. 08441 27340, vereinbart werden. Nähere Auskünfte und Infomaterial gibt es ebenso auf der Landkreisseite www.landkreis-pfaffenhofen.de /Leben/Senioren/Pflege, das auf Wunsch auch zugesendet werden kann.