Netzwerk Abfallvermeidungsstrategien gegründet
Um den lokalen Entwicklungen im Ressourcenverbrauch Rechnung zu tragen, hatte das Landratsamt Pfaffenhofen kürzlich zur Auftaktveranstaltung zur Gründung und Etablierung eines Netzwerks zu Abfallvermeidungsstrategien geladen. Über 40 engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter sowie am Thema Abfallvermeidung Interessierte kamen dieser Einladung nach.
„Innerhalb dieses Netzwerkes können verschiedene Akteure aus der Bevölkerung und der Wirtschaft, aber auch unterschiedliche Initiativen und Vereine aus dem Landkreis und der Stadt Pfaffenhofen zusammengeführt und im gemeinsamen Engagement gestärkt werden“, so Landrat Albert Gürtner bei seiner Begrüßung. Ziel des Netzwerkes sei es, zusammen mit allen Akteuren aufmerksamkeitsstarke Aktionen und Projekte zu finden, mit denen Bevölkerung und Wirtschaft des Landkreises Pfaffenhofen am besten erreicht und überzeugt werden können, um die Vorteile von Abfallvermeidung aufzuzeigen.
„Besonders wichtig ist, dass alle Gemeinden des Landkreises und alle am Thema interessierten Personen und Initiativen eingebunden werden, so dass die Erarbeitung von Abfallvermeidungsstrategien weit aufgestellt flächendeckend stattfinden kann“, so Katja Wischmeier vom Sachbereich Klimaschutz & Energie am Landratsamt.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten ging es tiefer in die Materie Abfallvermeidung. Als Keynote-Sprecher geladen, hielt André Rückert vom Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft der Technischen Universität Dresden einen Vortrag über das Thema „Kommunale Abfallvermeidung“. Darin erörterte er grundlegend die Zusammenhänge der Kreislaufwirtschaft. An dem praktischen Beispiel der Abfallvermeidung aus Dresden zeigte er Grundlagen und Voraussetzungen, aber auch die Chancen auf, die sich für Kommunen und Gemeinden ergeben. Neben dem Ressourcenschutz und der Vermeidung von Treibhausemissionen könne zugleich der regionale Arbeitsmarkt durch Einbindung regionaler Akteure (Verkäufer, Fahrer, Handwerker) gestärkt werden. Nicht zu vernachlässigen seien die Einsparungen der Entsorgungskosten für den Landkreis durch ein geringeres Abfallaufkommen.
Elke Müller, Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Pfaffenhofen ergänzte die Ideen zur Abfallvermeidung durch den Status quo der Abfallsituation, aber auch durch Beispiele von bereits vorhandener Abfallvermeidung im Landkreis. So wurde auf die gute Auslastung des Wertstoffhofs hingewiesen, aber auch auf weitere Förderungsmöglichkeiten, die der Bevölkerung zugutekommen, wie die Eigenkompostierung mit einem Zuschuss von 60 % des Kaufpreises sowie die Anschaffung von Mehrwegwindeln mit einmalig pro Kind 145 Euro.
Beide Fördermaßnahmen, die sowohl den sozialen als auch ökologischen Nachhaltigkeitsaspekt betreffen, werden von Seiten der Bevölkerung gut angenommen.
Nur, wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger von alldem?
Als wichtige Maßnahme plant die Fachstelle Klimaschutz & Energie des Landratsamts Pfaffenhofen ein kleine, aber umfassende Nachschlagebroschüre zu allen vorhandenen Angeboten.
Zusätzlich wird, wie durch den Klimaschutzbeauftragten des Landratsamtes Maximilian Weidenhiller aufgezeigt, das Netzwerk zu Abfallvermeidungsstrategien sich inhaltlich mit verschiedenen Themen in eigenen Projekten (Wiederver-/Aufwertung von Konsumgütern, Reduzierung von Verpackungsmüll, Lebensmittelrettung, Naturschutz u.a.) und seinen Akteuren befassen.
In der abschließenden Diskussion kristallisierten sich bereits erste Projektinteressensbekundungen der Teilnehmenden heraus.
Eine Liste mit den jeweiligen Projekten, dem Projektstatus und den Akteuren wird zukünftig auf der Website des Landkreises unter https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/umwelt/klimaschutz-und-energie/ verzeichnet sein.
Das Netzwerk zu Abfallvermeidungsstrategien freut sich auch weiterhin über Interessierte, die nachträglich zu einem Projekt mit Engagement und tollen Ideen dazu stoßen.
Kontakt: Katja Wischmeier, E-Mail katja.wischmeier@landratsamt-paf.de, Tel. +49 8441 27-398