PFC-Untersuchungen Umfeld des Flugplatzes Manching: Ergebnisbericht der Bundeswehr zum Fischmonitoring 2018 

24. Juni 2019: Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) empfiehlt, im Moment generell auf den Verzehr von Fischen aus Gewässern im Abstrom des Flugplatzes Manching  zu verzichten.

Diese Empfehlung gilt für zwölf der 13 beprobten Weihern im Abstrom des Flugplatzes. Ausgenommen von der Empfehlung ist nur der so genannte „Ulrichsee“. Die Empfehlung wird zunächst bis zum Vorliegen neuer Messergebnisse im Jahr 2020 aufrechterhalten. 

PFC-Belastungen oberhalb der Bestimmungsgrenze wurden bei elf von 22 untersuchten per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) festgestellt. Maßgebliche PFC–Belastungen mit Konzentrationen über zehn Mikrogramm je Kilogramm in Fischen lagen ausschließlich in den zwölf vom Flugplatz beeinflussten Gewässern vor.

 Zur Klassifizierung/Einstufung der Belastung wurden sowohl für den Leitparameter PFOS als auch für die Gesamt-PFC-Belastung vier Belastungs-Stufen eingeführt. 

Diese sind

„sehr gering“ bei einer Belastung von 0,5-10 Mikrogramm PFOS pro Kilogramm Frischgewicht (FG)

„gering“ bei einer Belastung von 11-30 Mikrogramm PFOS pro Kilogramm Frischgewicht (FG)

„mittel“ bei einer Belastung von 31-100 Mikrogramm PFOS pro Kilogramm Frischgewicht (FG)

„hoch“ bei einer Belastung von über 100 Mikrogramm PFOS pro Kilogramm Frischgewicht (FG)

 

Eine akute Gesundheitsgefährdung ist durch den einmaligen Verzehr von belastetem Fisch, auch bei den gemessenen Gehalten nicht gegeben. Obwohl  es sich um keine gesetzlichen Höchstwerte handelt, sollte ein regelmäßiger Verzehr über einen längeren Zeitraum hinweg vermieden werden. Diese Empfehlung wird ausgesprochen, weil aufgrund des nach wie vor anhaltenden Abstroms von PFOS aus den Flugplatzbereich die Entwicklung der Gehalte im Fisch nicht vorhersehbar ist. 

Bei der Bewertung ging das LGL davon aus, dass die jeweils entnommenen Fische den Fischbestand des entsprechenden Gewässers entsprechend repräsentativ widerspiegeln. 

Das Landratsamt Pfaffenhofen hat in Zusammenhang mit der PFC–Kontaminationsproblematik  für die Jahre 2018 bis 2020 ein dreijähriges Fischmonitoring im Umfeld des Flugplatzes Manching gefordert. Für dieses Monitoring wurden 13 Probengewässer im Abstrombereich des Flugplatzes Manching und drei Kontrollgewässer außerhalb des Grundwasserstroms und Einflussbereichs des Flugplatzes Manching ausgewählt. Daraus wurden jeweils drei Fische entnommen und auf 22 verschiedene per-/polyfluorierte Chemikalien (PFC) untersucht. In der Regel handelte es sich dabei um große und ältere Fische. Sofern diese nicht entnommen werden konnten, wurde sichergestellt, dass, um die Probenmenge für die Analyse zu erhalten, mehrere kleine Fische, die bereits mehrere Jahre alt waren gefangen und untersucht wurden. Untersucht wurden dabei jeweils die Fischfilets. 

In einem Zwischenbericht wurden dem Landratsamt nun die Untersuchungsergebnisse der Probenentnahmen des Jahres 2018 mitgeteilt. In der Folge hatte das Landratsamt Pfaffenhofen das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gebeten, zu den Werten eine gutachterliche Stellungnahme abzugeben. 

Basis dieser gutachterlichen Stellungnahme des LGL ist die Veröffentlichung einer Stellungnahme der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) zu PFOS und PFOA vom Dezember 2018.