Reihentestungen für Pflegepersonal auf Landkreiskosten: Kreisverwaltung sieht Bedenken
Die Kosten hierfür sollten gemäß dem Antrag bis auf Weiteres vom Landkreis Pfaffenhofen getragen werden.
Wie Landrat Albert Gürtner nach einer Prüfung des Antrags durch die Landkreisverwaltung mitteilt, wolle man dem Antrag der CSU-Kreistagsfraktion nicht näher treten. Sowohl Stellungnahmen der Ilmtalklinik GmbH als auch Gesundheitsamts hätten diese Entscheidung bestätigt. „Das letzte Wort hat hier aber natürlich der Kreistag, der für solch freiwillige Leistungen des Landkreises zuständig ist“, so der Landrat.
Wie Albert Gürtner ausführte, sollte der Landkreis bei der Thematik keinen Sonderweg bestreiten. Vielmehr wäre eine bundeseinheitliche bzw. landeseinheitliche Regelung - auch hinsichtlich der Kostenübernahme - erstrebens- und wünschenswert. In der jüngsten Kabinettssitzung der Bayerischen Staatsregierung vom 26.05.2020 wurde eine massive Ausweitung der Testungen angekündigt und auch regelmäßige Testungen für Beschäftigte in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Aussicht gestellt. Diese Entscheidung begrüßt der Landrat sehr.
Als weiteren Punkt, der aktuell einer Durchführung noch im Wege steht, führte Albert Gürtner die bayernweite tägliche Testkapazität in den dafür zuständigen Laboren an. Diese liegt derzeit noch bei lediglich 21.060. Fast 140.000 Menschen arbeiten bayernweit in Alten- und Pflegeheimen. Im Landkreis Pfaffenhofen sind es rund 1.400. Dazu kommen noch die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ilmtalklinik (Standort Pfaffenhofen) und der Danuvius-Klinik. „Massentestungen bei diesen rund 2.200 Personen im regelmäßigen Turnus sind bei der derzeitigen Testkapazität weder logistisch noch personell realisierbar“, so der Landrat.
Geht man nach dem aktuellen Gebührensatz für Laborleistungen würde für eine einmalige Reihentestung der genannten ca. 2.200 Personen Kosten in Höhe von insgesamt rund 130.000 Euro anfallen. Albert Gürtner: „Bei einer engmaschigen Nachkontrolle, z.B. im wöchentlichen Rhythmus, würden dem Landkreis Kosten in Höhe von monatlich rund einer halben Mio. Euro entstehen. Das würde den Kreishaushalt und über die Kreisumlage letztlich auch die Haushalte unserer Gemeinden extrem belasten.“
Zudem liege bei der Bewältigung der Corona-Krise bereits jetzt ein besonderes Augenmerk auf den Pflegeeinrichtungen. „Unser Gesundheitsamt steht in regem Austausch mit allen Einrichtungen im Landkreis. Die Heime verfügen über entsprechende Hygiene- und Pandemiekonzepte und sind daher gut vorbereitet“, so Gürtner.