STADTRADELN 2020 – der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm radelte erfolgreich für ein gutes Klima
Alle Personen, die im Landkreis leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen, konnten teilnehmen und ihre geradelten Kilometer in den Wettbewerb einbringen. Ziel des Stadtradelns ist es, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, das Rad als klimafreundliches und alltagstaugliches Verkehrsmittel zu entdecken und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht der Innerortsverkehr.
Auch in diesem Jahr wurde das STADTRADELN sehr gut angenommen. Insgesamt hat sich die Zahl der teilnehmenden Radlerinnen und Radler von 646 (2019) auf 981 (2020) deutlich erhöht. Gerolsbach, die Stadt Pfaffenhofen, Pörnbach, Reichertshofen, Scheyern, Vohburg und Wolnzach gingen wieder als Einzelkommunen in den Wettbewerb und konnten viele Radlerinnen und Radler zum Mitmachen motivieren. Daneben traten erstmals Geisenfeld, Hohenwart und Ilmmünster mit eigenen Ortsteams an. Landrat Albert Gürtner zeigt sich begeistert: „Ich freue mich, dass sich so viele Radlerinnen und Radler aus dem ganzen Landkreis an der Aktion beteiligt haben! Und ganz besonders auch darüber, dass sich viele als „Newcomer“ zum ersten Mal auf den Wettbewerb eingelassen haben und es wissen wollten: Wieviel geht im Alltag tatsächlich mit dem Rad?“
Dass da einiges geht, kann Christian Klafke, Koordinator des Teams „Geisenfeld“ mit der landkreisweit besten Teamleistung bestätigen: „Ich habe mich erst in den letzten Tagen mit einem Teilnehmer unterhalten, der mir sagte, dass er sich bereits seit längerer Zeit vorgenommen hatte, die 10 km zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren und er jetzt durch die Aktion die Initialzündung hatte, es auch wirklich zu tun. Über die drei Wochen ist er sehr konsequent geradelt und hat es auch bisher beibehalten. Auch in anderen Gesprächen gab es sehr positive Rückmeldungen und so waren einige Teilnehmer doch überrascht, dass man selbst in einem recht kleinen Ort wie Geisenfeld mit dem Fahrrad oft schneller ist als mit dem Auto.“
Andere Teamkapitäne berichten von ähnlichen Erfahrungen. So Manuel Hummler, Teamkapitän vom Team „Fridays For Future Pfaffenhofen“ mit den meisten Mitgliedern und einer ebenfalls starken Teamleistung: „Ein Aha-Moment war, dass man auch längere Strecken, wie zum Beispiel zum Heideweiher, in angemessener Zeit und mit viel Spaß mit dem Fahrrad zurücklegen kann, ohne dass die Fahrt einem langwierig und anstrengend vorkam.“ Er sieht ebenfalls längerfristige Effekte, die durch die Aktion angeschoben wurden: „Durch die vielen positiven Erfahrungen werden sicher einige aus unserem Team in Zukunft bei Alltagsstrecken eher das Fahrrad als das Auto nehmen.“
Bürgermeister Georg Ott, der mit dem neuen Team „Ilmmünster“, das ebenfalls einen der vorderen Plätze in der besten Teamleistung erreicht hat, teilgenommen hatte, fasst zusammen: „Ilmmünster hat als Team an dieser Aktion noch nie teilgenommen; das galt es zu ändern. Wenn man als Gemeinde an einem solchen Wettbewerb teilnimmt, kann dies identitätsstiftend sein und hat noch dazu den Charme, etwas Gutes für sich und die Umwelt zu leisten.“
Erstmalig hat in diesem Jahr die Grundschule Gerolsbach am STADTRADELN teilgenommen. Frau Rath, die Koordinatorin des Teams meint dazu: „Als Umweltbeauftragte der Grundschule Gerolsbach war mir wichtig, dass die Kinder der Schule am Wettbewerb teilnehmen, um den Kindern einen kleinen Baustein aufzuzeigen, wie sie sich für den Klimaschutz einsetzen können. Das Schuljahr 2019/20 stand in Gerolsbach unter dem Motto ‚Wir für die Umwelt‘ und es gab einige Aktionen zu diesem Thema. Die meisten geplanten Projekte konnten dann wegen der Schulschließung nicht mehr umgesetzt werden. Das STADTRADELN aber war gut durchführbar. Für unsere Viertklässler war es sehr passend, weil sie in diesem Zeitraum ihre Fahrradprüfung abgelegt hatten. Die Schüler/innen waren dann ganz motiviert, mit dem Rad und nicht mit dem Schulbus oder Auto zur Schule zu kommen.“
Insgesamt wurden in den drei Wochen stolze 250.796 km geradelt und damit, rein rechnerisch, 37 t CO2 vermieden. Es gingen 981 aktive Radlerinnen und Radler in 88 Teams an den Start. Darunter waren auch 49 Kommunalpolitiker, die aus Lenkerperspektive die Radinfrastruktur im Landkreis erfuhren. Albert Gürtner: „Auch wenn sicherlich nicht jeder der gemeldeten Kilometer ein Ersatz fürs Auto war, hat die Aktion viele Teilnehmer dazu angeregt, noch öfter das Rad im Alltag zu nutzen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und freue mich auf eine Neuauflage der Aktion im nächsten Jahr. Nehmen Sie das STADTRADELN als Ansporn, auch weiterhin viele Ihrer Wege mit dem Rad anstelle des Autos zu fahren.“
Das STADTRADELN wurde von der Fachstelle Energie und Klimaschutz am Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm koordiniert.