Verabschiedung der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie für den Landkreis in der LAG-Mitgliederversammlung
„Es ist geschafft“, mit diesen Worten eröffnet Jens Lilienbecker vom Büro für Geographie und Kommunikation Lilienbecker seine Zusammenfassung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES), welche in 4 Online- und 2 Präsenz-Workshop zusammen mit den Bürgern erarbeitet wurden. Ergebnis dieses Prozesses ist ein Papier mit mehr als 60 Seiten und vier Entwicklungsziele mit je vier Handlungszielen, mit denen die LAG in der neuen Förderperiode arbeiten wird.
Hierzu waren einige Änderungen in der Satzung, der Geschäftsordnung und bei den Projektauswahlkriterien nötig, die die Mitgliederversammlung einstimmig beschloss. Die Beiträge für Kommunen für die kommende Förderperiode werden von 0,50 € pro Einwohner auf 0,40 € pro Einwohner der Kommune gesenkt. Mit der Zustimmung zum LAG-Gebiet, der in der neuen Förderperiode notwendigen Einteilung in Interessensgruppen und der Lokalen Entwicklungsstrategie allgemein, steht nun einer Einreichung der LES bis zum 15. Juli beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen nichts mehr im Wege.
Landrat Albert Gürtner stellte die Bedeutung von LEADER am Beispiel des Neubaus des Schaudepots des Deutschen Hopfenmuseums heraus. "Ohne LEADER wäre das Projekt zum Scheitern verurteilt gewesen", so Herr Gürtner und betonte wiederum den neuen Schwung, der seit ca. 1 Jahr in der LAG herrscht.
„Bisher konnten wir rund 1,83 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern in den Landkreis holen“, freute sich LAG-Managerin Julia Anthofer. Von den 44 Projekten / Maßnahmen sind bereits 16 Projekte abgeschlossen (13 davon ausbezahlt), 11 Projekte in der Umsetzung (davon 2 Projekte Bürgerengagement mit insgesamt 16 Maßnahmen) und 1 Projekt ("Zukunftskonzept Outdoor- Breitensportzentrum Rohrbach") kann einen Antrag beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen stellen. Mit Hilfe der Machbarkeitsstudie des Letzteren möchte die Gemeinde Rohrbach die Sportinfrastruktur in Zusammenarbeit mit den Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern analysieren, den Bedarf ermitteln und letztlich herausfinden, welche Investitionen Sinn machen und umgesetzt werden können. Der Lenkungskreis der LAG gab hierfür ein Budget von 12.500 € frei.
"Händemuseum" und "Peretkund-Statue" im Lenkungskreis
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand der 2. Lenkungskreis (LEK) der LAG im Jahr 2022 statt. Um eine Förderung bewarben sich die Projekte "Museum der Kulturgeschichte der Hand", bei dem die Ausstattung der Dauerausstellung und eine Projektmanagement-Stelle unterstützt werden soll und das Projekt "Begegnungsort Peretkund - Verbindung zwischen Rohrbach und Pitten (Österreich)", bei dem im Herzen von Rohrbach ein Ort für Begegnung und zum Andenken an die Nonne Peretkund aus dem Mittelalter entstehen soll.
Landrat Gürtner verwies nochmals auf die Besonderheit des Bayerntopfes, bei dem die LAG auf ein bayernweites Budget zugreift, wodurch die Projekte nicht in gegenseitiger Konkurrenz um die Fördermittel der LAG stehen.
Beide Projekte wurden vom Lenkungskreis positiv beschieden. Das "Händemuseum" kann als sogenanntes Leuchtturmprojekt mit mehr als 80 % der möglichen Punktzahl und einer Dienlichkeit für mindestens zwei Entwicklungszielen sogar auf eine Förderung von 850.000 € hoffen und somit die reguläre Förderhöchstgrenze von 200.000 € überschreiten. Die Rohrbacher "Peretkund-Statue" erhielt vom LEK das beantragte Budget von 18.500 € zugesagt. Beide Beschlüsse erfolgten unter dem Vorbehalt, dass bei Bewilligung noch genügend Mittel im Bayerntopf vorhanden sind.