Vertragsnaturschutz: Rund 1,2 Mio. Euro an Landwirte ausbezahlt - Besichtigung neuer Flächen beginnt

24. Mai 2023: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) am Landratsamt hatten im vergangenen Jahr knapp 550 Verträge mit rund 2.000 Hektar im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) zu betreuen.

„Wir begrüßen es sehr, wenn sich Landwirtinnen und Landwirte in diese naturschonende Bewirtschaftungsweise vertraglich einbinden lassen. Das stärkt die Artenvielfalt im Landkreis“, freut sich der Stellvertreter des Landrats Karl Huber. Die Zahlungen (knapp 1,2 Mio. Euro für das Bewirtschaftungsjahr 2023) an die Nutzungsberechtigten werden vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gemeinsam mit den übrigen landwirtschaftlichen Fördermitteln ausgezahlt. Die UNB am Landratsamt Pfaffenhofen begleitet die Maßnahmen fachlich.

Bei den Programmen geht es darum, die ökologisch wertvollen Lebensräume für die heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur und Landschaft als Lebensgrundlage der Menschen zu sichern, zu entwickeln und zu verbessern.

Durch die VNP-Vereinbarung soll der arbeitswirtschaftliche Mehraufwand angemessen ausgeglichen werden, der der Eigentümerin bzw. dem Eigentümer oder Nutzungsberechtigten bei der naturschonenden land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Bewirtschaftung einer Fläche entsteht. Voraussetzung für die Wahl der Maßnahme ist dabei die Zugehörigkeit zu einer naturschutzfachlichen Kulisse (z.B. Wiesenbrütergebiet, Schaffung eines Biotopverbunds, etc.). Meist werden Düngung und Pflanzenschutz ausgesetzt und die Mähzeitpunkte festgelegt, um eine bessere Verbreitung seltener Arten zu fördern.

Bisherige VNP-Förderflächen liegen insbesondere im nördlichen Landkreis. Weitere Potentiale bietet aber ebenso der Süden: „Um den gesetzlich verpflichtenden Aufbau eines bayerischen Biotopverbundes im Offenland von 15 % bis 2030 zu erreichen, könnten z. B. entlang von Ilm und Gerolsbach oder im Umfeld extensive Wiesen gefördert werden“, so Karl Huber.

Damit die Maßnahmen auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt werden können, besichtigt die UNB im Sommer geeignete Flächen, um diese für die Antragsphase im Januar des kommenden Jahres vorzumerken. Aufgrund des hohen Interesses der Bevölkerung am Vertragsnaturschutzprogramm hat das Landratsamt ein Online-Formular (www.landkreis-pfaffenhofen.de/FID4301) zur Maßnahmenabstimmung für die Flächen eingerichtet.

„Wenn Sie Interesse an der Aufnahme Ihrer Flächen in das Vertragsnaturschutzprogramm (Offenland) haben, bitten wir Sie bereits zum jetzigen Zeitpunkt, das Online-Formular auszufüllen, damit die Untere Naturschutzbehörde Ihre Flächen in den nächsten Wochen besichtigen kann. Nach Besichtigung der Fläche werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen, um mit Ihnen gemeinsam ein individuelles Konzept zu erstellen, das den Zielen des Naturschutzes und den Möglichkeiten und Interessen des Betriebes gleichermaßen dienen soll“, so Franziska Wenger von der UNB.

Für Fragen rund um das Vertragsnaturschutzprogramm steht Franziska Wenger unter Tel. +49 8441 27-3186 oder E-Mail an franziska.wenger@landratsamt-paf.de zur Verfügung. Weitere Informationen rund um das Vertragsnaturschutzprogramm gibt es auf der Internetseite des Landkreises Pfaffenhofen - Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm (VNP).