Zahl der Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis weiter angestiegen
Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung des Landkreises betrug zum Jahresende 2020 12,56 % (Vorjahr: 12,11 %). Wie Walter Schlegl, Leiter der Ausländerbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen mitteilt, erfolgte der Zuzug vor allem aus dem Raum der Europäischen Union. Bayernweit liegt der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung bei 17,2 %.
Die im Landkreis lebenden ausländischen Personen stammen aus 132 verschiedenen Nationen. Die meisten davon stammen aus Rumänien (2.312), Polen (1.690), der Türkei (1.562) und aus Bulgarien (1.274). Danach folgen Kroatien, Ungarn, der Kosovo, Italien und Österreich.
2020 wurden 1772 elektronische Aufenthaltstitel (Vorjahr 1884) erteilt und 240 Visumsanträge (Vorjahr 323) im Beteiligungsverfahren der deutschen Auslandsvertretungen bearbeitet. Auch mussten in 71 Fällen aufenthaltsbeendende Maßnahmen geprüft werden. Aktuell wird in 56 Fällen ein Ausweisungsverfahren betrieben. Aufgrund schwerer Straftaten wurden im letzten Jahr in acht Fällen Ausweisungsverfügungen erlassen. In allen Fällen wurde Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht. Die Prozessvertretung übernimmt hier die Ausländerbehörde Pfaffenhofen.
Die deutsche Staatsangehörigkeit ist weiterhin weltweit sehr begehrt. Im Landkreis Pfaffenhofen erhielten letztes Jahr 157 Ausländerinnen und Ausländer (Vorjahr: 125) im Wege der Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit.
Im Geburtserwerb haben 52 Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu ihrer Heimatstaatsangehörigkeit erworben. Diese im Inland geborenen Kinder mit doppelter Staatsangehörigkeit haben die Option, mit Vollendung des 21. Lebensjahres die doppelte Staatsangehörigkeit zu behalten.
Nach dem sprunghaften Anstieg der Asylanträge in den Jahren 2014 bis 2016 hält sich die Zahl der im Landkreis lebenden Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf einem konstant hohen Niveau. In den 53 dezentralen Unterkünften im Landkreis Pfaffenhofen befanden sich zum Jahresende 2020 528 (Vorjahr: 672) Personen, davon 413 Personen im laufenden Asylverfahren oder negativ abgeschlossenem Asylverfahren und 115 Menschen mit positiv abgeschlossenem Asylverfahren, sog. Fehlbeleger. Die Personen stammen hauptsächlich aus Afghanistan (201), Nigeria (111) und Pakistan (61).
In privaten Wohnräumen haben zudem insgesamt 755 Personen mit Fluchthintergrund eine Bleibe gefunden. Bei 693 von diesen ist das Asylverfahren bereits positiv abgeschlossen. Insgesamt befinden sich derzeit im Landkreis 806 Personen, bei denen das Asylverfahren positiv entschieden wurde bzw. die einen humanitären Aufenthaltstitel erlangt haben. Bei 247 Personen wurde das Asylverfahren negativ entschieden. In fast allen Fällen wurden hier Rechtsmittel gegen den ablehnenden Bescheid eingelegt oder es findet eine Reisefähigkeitsüberprüfung anhand von fachärztlichen Gutachten statt. Bei 116 Personen wurde das Asylverfahren verwaltungsgerichtlich unanfechtbar negativ abgeschlossen. Die Rückführung in die jeweiligen Heimatländer wird oftmals durch die fehlende Mitwirkung von Seiten der Betroffenen erschwert.
Von 39 Anfragen hinsichtlich einer Ausbildungsgenehmigung konnten letztendlich 17 gestellte Anträge positiv entschieden werden. Insgesamt befinden sich 195 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Geduldete in einem Beschäftigungsverhältnis.