Zufriedene Auszubildende und glückliche Ausbilder – So sehen Digiscouts-Projekte aus!
Initiiert durch das RKW Kompetenzzentrum erhält das Projekt eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die Organisation und Durchführung vor Ort übernahm das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) in Zusammenarbeit mit der IHK für München und Oberbayern, Geschäftsstelle Ingolstadt.
Sowohl Landrat Albert Gürtner wie auch KUS-Vorstand Johannes Hofner dankten den teilnehmenden Unternehmen für den Mut, das Zepter aus der Hand zu geben, um sich den Digitalisierungsvorschlägen der Azubis zu stellen. IHK-Geschäftsstellenleiterin Elke Christian umriss in einem kurzen Impuls die Bedeutung einer fundierten Ausbildung mit praxisnahen Projekten und digitalem Bezug.
„Die Chance zur Teilnahme am Projekt war eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Während die Unternehmen neue Perspektiven und Impulse für die Optimierung von Prozessen gewinnen, erhalten die Auszubildenden im Gegenzug Verantwortung übertragen und dürfen aktiv den digitalen Wandel im Unternehmen mitgestalten“, so Hofner. Entsprechend vielfältig seien die Betriebsprojekte der fünf Unternehmen in Pfaffenhofen ausgefallen.
Erfolgreich auf die Suche geschickt wurden unter anderem die Azubis der Bayernwerk Netz GmbH aus Pfaffenhofen. Die neu entstandene „Azubi Palace App“ ermöglicht den Auszubildenden umfangreiche Inhalte, wie einen Versetzungsplan, eine Mitfahrzentrale oder eine Chatfunktion. Vincent Oberender, Lehrling im 2. Lehrjahr, ist stolz: „Es ist schön zu sehen, wie wir als Team zusammengewachsen sind und etwas Bleibendes für die Zukunft geschaffen haben. Wir konnten neue Abteilungen und Kollegen kennenlernen, auch wenn es gerade während der Prüfungsphase nicht immer einfach war.“
Auf eine digitale Reise hat sich auch die LOWA Sportschuhe GmbH aus Jetzendorf begeben. Nach dem Umbau der Kantine stand das bargeldlose Bezahlen im Fokus der Digiscouts. Mittels eines Chips kann künftig Geld aufgeladen und anschließend in der Mittagspause geschlemmt werden. „Trotz Lieferschwierigkeiten hat sich das Team nicht entmutigen lassen und Durchhaltevermögen bewiesen. Dabei konnten die drei viel für die berufliche Zukunft mitnehmen“, lobt Ausbilderin Miriam Hofmann.
Einen Bezug zur aktuellen Corona-Situation stellte das „Digitale Berichtsheft“ der Azubis der HiPP GmbH und Co. Vertrieb KG her. Das analoge Berichtsheft ließ sich nur schwer mit dem mobilen Arbeiten von zuhause aus vereinbaren. Es musste eine Lösung her. „Wir haben uns zuerst überlegt, welche Funktonen wir benötigen und basierend darauf einen Kriterienkatalog erarbeitet. Nachdem zwei Anbieter gefunden waren, konnten wir Testzugänge einrichten und die Systeme genauestens prüfen“, berichtet Anna-Lena Fellner. Die Vorteile lägen nicht nur im Einsparen von Papier und Zeit, auch die Informationswege seien kürzer und übersichtlicher geworden.
Mit einem neuen, digitalen Lieferantenkalender starteten die Digiscouts der Nadler Straßentechnik GmbH in Schweitenkirchen durch. Bisher kam es aufgrund überschneidender LKW-Ankünfte häufig zu Verzögerungen beim Entladen. Über einen Webkalender und den im Hintergrund eingerichteten internen Kalender können Fahrer nun ein Zeitfenster für ihre Lieferung – und bei Bedarf auch eine Laderampe – buchen. Auch das Einpflegen von Verspätungen ist möglich. „Nicht nur die Azubis sind durch das Projekt besser geworden, auch die Leistung der Firma konnte gesteigert werden. Unser Lager kann mit dem neuen Kalender besser planen und der Arbeitsalltag wird vereinfacht“, so Ausbildungsleiter Christian Kreitmair.
Einen „Digitalen Zwilling“ haben die Azubis Christian Mittermeier und Simon Satzger von der Stahl Computertechnik GmbH aus Pfaffenhofen geschaffen. Mit dieser Idee kann zeitgleich eine Neustrukturierung des Kundenservices sowie eine Optimierung der internen Prozesse realisiert werden. Über einen QR-Code am Gerät können Kunden beispielsweise unkompliziert ein Problem melden oder eine Reklamation durchführen. Die hinterlegten Aufträge und Unterlagen, wie Garantienachweise oder die aufgespielten Softwareversionen, können intern entsprechend abgespeichert und leicht zugeordnet werden. „Das Potenzial des Projektes ist groß. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, an welche wir bei der Ideenfindung noch gar nicht gedacht haben“, resümieren die Azubis.
„Für die Digitalisierung gibt es in jedem Unternehmen Ansatzpunkte. Wir sind froh, dass wir uns auf dieses Projekt eingelassen haben und hoffen auf eine Fortführung“, so ein Fazit der Teilnehmer.
Weitere Informationen rund um die Digitalisierung, themenspezifische Veranstaltungen, Förderprogramme und Beratungsmöglichkeiten unter: www.kus-pfaffenhofen.de/digitalisierung